Osteopathie

Die Osteopathie ist zugleich Philosophie, Kunst und Wissenschaft.

Die 5 Modelle

Wir wollen sehr vielen Stressfaktoren entgegentreten, in Form von körperlichen, seelischen, sozialen Herausforderungen und Belastungen. Außerdem sind wir Bakterien, Vieren und Umweltschadstoffen ausgesetzt. 

Viele Belastungen entstehen durch einen Lebensstil und die individuellen Lebensbedingungen. 


Unser Körper kann sich selbst regulieren und ist bestrebt diesen Stress aufzulösen, zu kompensieren. Je nachdem wie lange und wie intensiv diese Stressfaktoren auf uns wirken und wie anfällig wir für diesen Stress sind, erschöpfen unsere Kräfte der Selbstregulation. Wenn es "zu viel" ist passt sich unser Körper durch Veränderungen im Organismus zum Beispiel im Gewebe an. Dies kann sich durch Schmerzen oder Unwohlsein zeigen.


Was mache ich in der osteopathischen Behandlung?

Nach dem Anamnesegespräch findet die körperliche Untersuchung statt. Hier kann ich zum Beispiel Änderungen in der Struktur (z.B. Nackenmuskulatur) oder Funktion (z.B. Kniegelenk) erfühlen. Minimale und deutliche Änderungen können auch im Organbereich (z.B. Leber) ertastet werden.

Bei der Diagnose und Behandlung geht es mir darum die Kräfte und Faktoren zu stärken die den Körper in seiner Selbstregulation unterstützen und zur Heilung beitragen können.

Das Ziel der Behandlung ist das Gleichgewicht innerhalb des Organismus und seine Anpassungsfähigkeit insgesamt zu stärken.

Es ist selten ein Faktor (wie ein Unfall), sondern häufiger eine Kombination aus Stressoren an den Beschwerden des Menschen beteiligt. Ich möchte versuchen diese Faktoren zu verstehen, um sie mit in die Behandlung einbeziehen zu können.

Die Behandlung ist somit immer individuell auf den Menschen abgestimmt. So wird weniger die Krankheit, sondern eher die Individuellen Herausforderungen der Person behandelt.


Die 5 Modelle helfen dabei:

- Körperhaltung und Bewegung (biomechanisches Modell)

- Atmungs- und Herz-Kreislauf-System (respiratorisch-zirkulatorisches Modell)

- Stoffwechsel, Immun- und Hormonsystem (metabolisch-energetisches-Modell)

- Nervensystem (neurologisches Modell)

- biopsychosoziale Anpassungen

Kontakt

Beispiele für Anwendungsbereiche der Osteopathie

Orthopädische Beschwerden

Bandscheibenvorfälle, Schmerzen vom Ischiasnerv ausgehend, Hexenschuss, chronische Nackenschmerzen, Bewegungseinschränkungen, Knieschmerzen, Spannungskopfschmerzen

Verdauungsbeschwerden

Schluckbeschwerden, Sodbrennen, Reizmagen-/Reizdarmsyndrom, Verstopfung, Bauchschmerzen

Neurologische Beschwerden

Migräne,  Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Carpaltunnelsyndrom, Nervenschmerzen, Tinnitus

Kieferbeschwerden

CMD, Zähneknirschen und Pressen, Schmerzen im Ohrbereich, Schwindel, Tinnitus, eingeschränkte Mundöffnung, Schlafstörungen

Chronische Erkrankungen

Fibromyalgie, chronische Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, chronische Schmerzen

Schwangerschaft

Unterstützung bei der Einnistung und bestmögliche Versorgung des Embyros,  sanfte Techniken bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Rückenschmerzen, Sodbrennen oder Blasenproblemen,

das Becken für die Geburt unterstützen

 Definition

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Osteopathie zur Komplementär- und Alternativmedizin. In ihren „Benchmarks for Training in Osteopathy“ aus 2010 definiert die WHO Osteopathie wie folgt:

„Osteopathie bietet ein breites Spektrum an Herangehensweisen zur Gesundherhaltung und dem Umgang mit Krankheiten an. Die folgenden Prinzipien zur Behandlung und dem Umgang mit Patienten bilden die Grundlagen der Osteopathie:

Der Mensch bildet eine dynamische funktionelle Einheit, dessen Wohlbefinden durch Körper, Geist und Seele beeinflusst wird;

Der Organismus besitzt selbstregulierende Mechanismen und die natürliche Fähigkeit zur Selbstheilung; 

Struktur und Funktion bedingen sich auf allen Ebenen des Körpers gegenseitig.

Wendet der Osteopath diese Prinzipien zur Behandlung von Patienten an, so greift er im Rahmen dieses Konzepts auf den aktuellen Stand von Medizin und Forschung zurück.

Praktizierende Osteopathen verstehen klinische Zeichen und Symptome von Patienten als Folgen der Interaktion zahlreicher physischer und nichtphysischer Faktoren. Osteopathie berücksichtigt besonders die dynamische Wechselbeziehung dieser Faktoren und die Bedeutung der Patienten-Therapeuten-Beziehung für den therapeutischen Prozess. Sie ist keine krankheitszentrierte sondern eine patientenzentrierte Form der Gesundheitsfürsorge.

 Strukturelle Diagnose und manuelle Behandlung sind wesentliche Bestandteile der Osteopathie. Die osteopathische Behandlung wurde als Mittel entwickelt um die physiologischen selbstregulierenden und selbstheilenden Mechanismen im Körper zu unterstützen. Dazu werden jene Bereiche des Körpers angesprochen, die Gewebespannungen, Stress oder Funktionsstörungen aufweisen, welche die gesunderhaltenden neuronalen, vaskulären und biochemischen Mechanismen behindern können.“ 

 

Aus dem Englischen übersetzt.

Weltgesundheitsorganisation WHO, 2010


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